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Geschichte

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Der Zoo Münster ist einer der ältesten deutschen Zoos. Gegründet 1875 auf private Initiative von Professor Dr. Hermann Landois, erfolgte in den 70ern der komplette Neubau (an anderer Stelle) zum "Allwetterzoo". (Das Buch "Von Landois zum Allwetterzoo" mit Informationen auch zur Elefantenhaltung in Münster kann über den Schüling-Verlag bestellt werden.)

 Von 1900 bis 1945: Der alte Zoo
Der erste Elefant - eine asiatische Elefantenkuh mit Namen "August" (links mit ihrem Pfleger W. Beer Foto: Archiv Allwetterzoo Münster [aus Allwetterzoo-Nachrichten 2/94]) - kam im Jahr 1900 etwa fünfjährig in das im Jahr zuvor im orientalischen Stil erbaute Elefantenhaus, wo sie über 40 Jahre lang lebte. (Sie war dabei fast die ganze Zeit der einzige Elefant in Münster: Ein 1933 kurzzeitig eingestellter Bulle namens Jonny musste wegen seiner Gefährlichkeit bald erschossen werden).

Nachdem August im April 1939 gestorben war kamen zwei asiatische Elefantinnen - Daka und Lakhsmi nach Münster. Sie überlebten den Krieg, mussten aber nach Kriegsende 1945 als Reparationsleistung (!) an den Zoo Antwerpen/Belgien abgegeben werden (wo sie in Monty und Ike umgetauft wurden...).

Altes ElefantenhausVon 1950 bis 1990: Neubeginn und "Allwetterzoo"
1950 kam wiederum eine asiatische Elefantenkuh (etwa fünfjährig) - auch diese wurde August getauft, meist aber "Guste" gerufen - in den Zoo. Im Jahre 1957 folgte die erste Afrikanerin: "Jule". 1974 wurde der alte Zoo geschlossen und an neuer Stelle als "Allwetterzoo" wieder eröffnet. In das neu errichtete Elefantenhaus (eine typische im Stil der Zeit errichtete "Betonburg" siehe rechts, Foto: Archiv Allwetterzoo Münster [aus Allwetterzoo-Nachrichten 2/94]) zog 1974 außerdem noch eine junge /etwa siebenjärig) asiatische Elefantenkuh namens "Tefi" - und eine etwa vierjährige Afrikanerin - "Toto"- ein.
Im September 1980 musste Jule aufgrund einer infektösen Erkrankung eingeschläfert werden. Erst Ende 1983 kam mit der etwa 16 jährigen Rada (aus einem Zirkus) wieder ein vierter Elefant in den Zoo. 1990 wurde die letzet Afrikanerin Toto an den Zoo Basel abgegeben (heute lebt sie in Blair Drummond / Schottland).

links: Ende der 80er Jahre Guste, Rada, Tefi und Toto. (Foto: T. Jahn)

 Seit 1990: Aufbruch in die Moderne
Anfang der 90er beschloss man in Münster die Elefantenhaltung radikal zu verbessern und einen kompletten Neubau zu errichten. 1992 wurde das alte Haus abgerissen und 1994 bezogen die Elefanten dann das neugebaute, moderne Elefantenhaus.
Unglücklicherweise war der Umzug in das neue Haus mit gewaltigen Veränderungen in der Sozialstruktur der Elefantengruppe verbunden. Guste, die langjährige Nr.1 der Gruppe verstarb und gleichzeitig mußten zwei junge Kühe, die neu hinzugekommen waren, integriert werden, was auf erhebliche Schwierigkeiten stiess. (Zoodirektor H. J. Adler in “Zoo-Nachrichten 2/95”, Münster)
Eine dieser jungen Kühe, Lai-Sinh, mußte deshalb schon nach kurzer Zeit nach Hamburg abgegeben werden (auch die andere Kuh, Thong-Tai, zog 2002 wegen Problemen im Ungang mit ihr nach Rotterdam um).
 Trotzdem kam keine Ruhe in die Gruppe. Elefanten wurden aufgenommen und wieder abgegeben (zuerst zwei Elefanten aus Saarbrücken, dann die Kuh Bernhardine aus Rotterdam (dorthin zurück im Jahr 1999), zuletzt Praya, die unlängst nach Prag umzog, und die erst 1995 aus Cottbus gekommen war). Am 11. Januar 1999 brachte die 1995 nach Münster gekommene Bernhardine ein Kalb zur Welt (Vater Alexander, der aus Platzgründen 1998 an den Zoo Rotterdam abgegeben wurde), dass aber aufgrund einer Herpesinfektion nicht lebensfähig war, und am nächsten Tag eingeschläfert werden musste.  

Diese Seite wurde zuletzt geändert am: 07.09.2010 von Administrator